Donnerstag, 16. Januar 2014

Habari za Rwanda-Krismasi njema na heri ya mwaka mpya.

Die letzten drei Wochen verbrachte ich in Ruanda, ich bin mit einer anderen Freiwilligen durch das Land gereist. Eigentlich wollten wir nur eine Woche in Kigali bei der Familie vom ehemaligen Bischof Kalisa verbringen. Doch dann haben wir eine Einladung zur Hochzeit seines Sohnes bekommen und wir entschieden uns spontan dazu, dort auch Weihnachten und Silvester zu verbringen.
Weihnachten wird in Ruanda und auch in Tansania am 25. Dezember gefeiert, allerdings nicht so groß wie in Deutschland. Man geht in die Kirche und danach isst man mit der Familie und Freunden, Geschenke sind eher unüblich.
Als ich bei der Familie Zuhause eintraf, traute ich meinen Augen nicht- im Wohnzimmer stand tatsächlich ein riesengroßer Weihnachtsbaum und auch Kigali war weihnachtlich geschmückt.


Am 26. Dezember fand die große Hochzeit von Prince und Sonia statt. Den ganzen Tag war das Haus von der Familie voller Gäste. Morgens gingen die engsten Familienmitglieder mit dem Brautpaar zum Standesamt und danach ging es in die Kirche. Die Familie hatte eine tolle Überraschung für uns- sie hatten traditionelle Gewänder besorgt, die wir an diesem Tag tragen durften. Wir hatten uns total gefreut und haben viele Komplimente bekommen, obwohl sie sehr seeeeeehr pink waren!

Die Kirche war richtig schön geschmückt- überall hingen Lichterketten und Blumen. Ich war total beeindruckt vom Gottesdienst, besonders der Teil, in dem die Mama des Bräutigams singend für das Brautpaar gebetet hat(ein selbstgeschriebenes Gebet!). Die ganze Familie war in den Gottesdienst miteingebunden- es war sehr persönlich. Am Ende haben sich die zwei Familien (Eltern, Großeltern und Geschwister) und das Brautpaar in einen Kreis gestellt und an den Händen gefasst, um gemeinsam zu singen und zu beten.
Nach dem Gottesdienst ging es für das Brautpaar zu einem professionellen Fotoshooting und für die Gäste zu einer großen Halle, in der die Feier stattfand. Die Halle war wunderschön geschmückt, an der ganzen Decke waren Lichterketten befestigt, alles war mit gelben und weißen Bändern geschmückt, überall waren Blumen und für das Brautpaar war ein Podest aufgebaut.
es gab eine Gruppe, die traditionelle Tänze und Gesänge aufführte, die Hochzeitstorte wurde angeschnitten, es wurden Reden gehalten, tausende Geschenke wurden überreicht. Das Essen war seeehr lecker und am Ende durften wir unsere Tanzkünste zum Besten geben und wir versuchten den traditionellen Tanz zu lernen- ihr könnt euch nicht vorstellen, was das für ein Spaß war!

Am nächsten Tag wurde uns gesagt, dass wir nur mal kurz zum Brautpaar fahren werden, um Kuchen zu essen. Als wir dort ankamen war uns sofort klar, dass es sich um keinen kurzen Besuch handeln wird. Im Garten war ein riesiges Zelt aufgebaut und es waren bereits jede Menge Gäste dort.
Die Feier sollte symbolisieren, dass die Familie von der Braut bereit ist, ihre Tochter an die andere Familie "abzugeben", die andere Familie hatte bereits den Brautpreis bezahlt: ein paar Kühe und Geld! Auch an diesem Abend gab es viele Geschenke, mehrere Säcke voller Reis, Bohnen und ganze Bananenstauden, Getränke, Mehl, Salz und Zucker, eine Ziege, Schüsseln und Besen wurden tanzend und singend ins Haus getragen.
Die Feier war sehr traditionell und nachts um 3 Uhr fielen wir total kaputt ins Bett. So viel zum Thema, wir gehen mal kurz...

Eine Woche verbrachten wir in Gisenyi und Kibuye am Lake Kivu- direkt an der Grenze zum Kongo. Das war unglaublich. Wir waren bei anderen Freiwilligen in Gisenyi untergebracht und konnten von deren Haus den Kongo sehen.
Außerdem entdeckten wir auch ein Stück Paradies auf Erden- KIBUYE- ein kleines Städtchen direkt am See! Wir hatten unser Guesthouse auf einem Berg und jeden Morgen bevor wir frühstückten gingen wir runter zum See um zu schwimmen. Der Blick war traumhaft.
An unserem letzten Tag in Kibuye sind wir mit einem Boot zur Napoleoninsel gefahren, dort leben Millionen von Fledermäusen, es war atemberaubend schön!

 


Insgesamt war es eine großartige Zeit in Ruanda und wir haben viel Schönes vom Land gesehen, viele interessante Menschen getroffen und viel erlebt!

Ruanda ist ganz anders als Tansania, kaum zu glauben, dass es ein Nachbarstaat ist.
Es begann schon direkt hinter der Grenze- es gab überall richtige Straßen, Bürgersteige, Kreisel, im Kleinbus dürfen nur so viele sitzen wie es auch Sitzplätze gibt, die Menschen tragen Jeans und T-Shirts- sehr europäisch und in Kigali gibt es mehrere große Supermärkte und ein Kino.
Aber ich muss ehrlich sagen, ich war überhaupt nicht beeindruckt von dem ganzen Konsum, eher erschrocken.

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